Wasserkraftanlagen Elstertrebnitz

Instandsetzung der Schmalzmühle

Die Schmalzmühle stellte Mitte der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts den Antrieb der Kornmühle mit Turbinen ein, die Wasserkraftanlage wurde danach ausschließlich für den mechanischen Eigenbedarf – nur geringfügig – genutzt.

Eine der beiden installierten Francisturbinen besaß einen Lager- und Wellenschaden und war in vorhandenem Zustand nicht mehr nutzbar, die zweite Turbine konnte eingangs mit erheblichem Aufwand zum Laufen gebracht werden, musste aber später trotzdem grundhaft erneuert werden.

Der Freiwilligen Feuerwehr Elstertrebnitz ist es zu verdanken, dass die – teilweise fast raumhoch – verschlammten Turbinenkammern beräumt werden konnten. Die Bausubstanz – insbesondere des Wasserbaus – war dringend sanierungsbedürftig, durch eine Fachfirma erfolgte eine Betonsanierung. Ebenso mussten alle Schützanlagen komplett erneuert werden.

Der versunkene Bagger

Für die Errichtung der Fischtreppe wurde der Elstermühlgraben unmittelbar vor und nach der Wasserkraftanlage trocken gelegt. Im Zuge der Beendigung der Erd- und Wasserbauarbeiten versank ein 29-Tonnen-Bagger in einer Schlammblase und musste mittels eines eigens herangebrachten 49-Tonnen-Baggers herausgezogen werden.

Das Turbinenhaus wurde komplett entkernt und saniert. Die beiden Turbinen wurden grundhaft erneuert, bekamen neue Lager, Wellen, Edelstahlbolzen und Messingbuchsen, die Leitapparate und Laufräder wurden komplett überarbeitet. Im Weiteren erfolgte die Umrüstung der Turbinen von mechanischem Betrieb auf Elektroenergieerzeugung.

Der alte, zum Teil nicht mehr vorhandene, Vertikalrechen wurde durch einen fischfreundlichen Horizontalrechen mit automatischer Rechenreinigungsanlage ersetzt. Der Umfluter wurde mit einem neuen 3-Tonnen-Schützantrieb, einer Schützheizung und einer Unterbrechungsfreien Stromversorgung ausgerüstet.

Getriebewechsel

Die von 2007 bis 2010 betriebenen 45 kW-Getriebe-Generator-Einheiten der Firma Lenze mussten, obwohl pro Einheit mit maximal 35 kW betrieben, nochmals gegen wesentlich robustere Flachgetriebe der Firma SEW getauscht werden. Die zugehörigen Asynchrongeneratoren laufen mit 1000 Umdrehungen pro Minute.

Die Wasserkraftanlage verfügt über eine – mittels zweifacher 24- Volt- Absicherung doppelt gepufferte – vollautomatische Steuerung inklusive automatischer Pegelhaltung und Fernüberwachung.

Instandsetzung der Mühle Greitschütz

Die Mühle Greitschütz wurde ursprünglich als Kornmühle, später als Mühle für die Kraftfutterherstellung betrieben. Mit Wasserkraft wurde bis 2006 in der Mühle Greitschütz Kraftfutter hergestellt.

Eingangs erschien die Turbine in vorhandenem Zustand daher weiterverwendbar. Als sich aber bei einer höheren Belastung das Turbinenlager stark erwärmte, wurde eine grundsätzliche Untersuchung notwendig, in deren Ergebnis sich zeigte, dass sowohl die Turbinenwelle als auch das Lager defekt und die Turbinenlaufradschaufeln massiv verschlissen waren. Der Zustand der Turbinenlaufradschaufeln war derart kritisch, dass nur eine Spezialsanierung mittels eingeschweißter Stabilisatoren und einer aus dem Schiffbau entlehnten Technologie, des schichtweisen Laminataufbaus unter Einsatz von circa 300 kg Eisenpulver, zur Wiederherstellung des Ursprungszustandes führte.

Mittels Flaschenzügen und Muskelkraft wurde die komplett grundhaft erneuerte Turbine, deren Gesamtgewicht 4 Tonnen übersteigt, im November 2008 in der Turbinenkammer montiert.

Wie in der Schmalzmühle war der Wasserbau sanierungsbedürftig, die gesamte Einlaufsituation musste daher abgerissen und neu erstellt werden.

Neue Technik

Für den Wasserbau inklusive der Errichtung der Fischtreppe wurde der Profener Elstermühlgraben temporär umgeleitet, für die Baufahrzeuge eine eigene Baustraße über das Geländer der Agrargenossenschaft Auligk errichtet.

Die Turbine wurde grundhaft erneuert, bekam neben dem speziell sanierten Laufrad eine neue Welle, neue Lager, Edelstahlbolzen und Messingbuchsen, zudem wurde der Leitapparat komplett überarbeitet.

Wie bei der Schmalzmühle erfolgte die Umrüstung der Wasserkraftanlage von mechanischem Betrieb auf Elektroenergieerzeugung. Analog zur Schmalzmühle wird die mechanische Energie der Turbine über eine Welle, die mittels Klauenkupplung das Turbinenlager und das Getriebe entkoppelt, auf das im ersten Obergeschoss befindliche robuste Flachgetriebe der Firma SEW übertragen. Der zugehörige Asynchrongenerator läuft mit 1000 Umdrehungen pro Minute.

Der alte, zum Teil marode Vertikalrechen wurde durch einen fischfreundlichen Horizontalrechen mit automatischer Rechenreinigungsanlage ersetzt.

Der Umfluter wurde mit einem neuen 3-Tonnen-Schützantrieb, einer Schützheizung und einer Unterbrechungsfreien Stromversorgung ausgerüstet.

Die Wasserkraftanlage verfügt ebenfalls über eine – mittels zwei­facher 24-Volt-Absicherung doppelt gepufferte – vollautomatische Steuerung inklusive automatischer Pegelhaltung und Fernüber­wachung.